Corona – ein Ansteckungsphänomen?

Diese Frage ist für viele wahrscheinlich abwegig, ist doch für die meisten Menschen die Frage der Übertragung von Erregern und damit Krankheiten geklärt. Aber ist sie das wirklich? Ein Blick in die Datenlage offenbart erstaunliches.

Seit Frühjahr 2020 wurden flächendeckend und über alle Bevölkerungsschichten hinweg Μillionen an PCR-Tests zum Nachweis des Virus SARS-CoV2 durchgeführt. Bis zum Sommer 2021 veröffentlichte das Robert-Koch-Institut in den Situationsberichten nicht nur die Anzahl der positiven Testergebnisse sondern auch die Anzahl der durchgeführten Tests. Während dieses Zeitraumes gab es extremste Kontaktbeschränkungen, dann wieder -lockerungen und Großereignisse mit Massenkontakten. All diese sind mit Datum dokumentiert. [1]

Wir haben also die Situation, dass anhand leicht zugänglicher Daten ein Zusammenhang zwischen Kontakten und Infektionsgeschehen hergestellt und damit das Narrativ mikrobiologischer Ansteckung überprüft werden kann.

In folgender Grafik ist das Infektionsgeschehen anhand des Durchseuchungsgrades dargestellt. Der Durchseuchungsgrad ergibt sich aus dem Verhältnis von positiven Testergebnissen zu durchgeführten Tests. Vor dem März 2020 wurden keine systematischen Tests auf Coronaviren durchgeführt, daher können keine Aussagen zur Situation vor diesem Zeitpunkt gemacht werden.

Im März 2020 stieg der Durchseuchungsgrad zunächst auf knapp 10% an, um dann während des gesamten Sommers bei ca. 1% konstant zu bleiben. Ab Anfang Oktober stieg dieser bis Weihnachten an und hatte während der Feiertage seinen Höhepunkt bei ca. 16%. Er fiel dann bis Februar auf etwa 6%, um, ähnlich wie im Jahr zuvor, wieder einen Höhepunkt im März zu haben, diesmal jedoch bei über 12%. Im Sommer lag er dann wieder bei 1%.

Durchseuchungsgrad Ereignisse

Etwa eine Woche vor dem Umkehrpunkt im März 2020 wurde der erste Lockdown mit zahlreichen Kontaktsperren verhängt. Zu Beginn des Lockdowns war der Anstieg bereits abgeschwächt. Die Durchseuchung ging kontinuierlich zurück.

Die Einführung von Maskenpflichten vie Wochen später änderte nichts an diesem Trend, weder verstärkte sie ihn noch schwächte sie ihn ab.

Während des Sommers gab es zahlreiche Ereignisse, bei denen Millionen an Menschen zusammenkamen und dafür weite Wege zurücklegten. Weder Urlaubsreisen noch Massenzusammenkünfte wirkten sich auf das Infektionsgeschehen aus.

Ab Oktober nahm der Durchseuchungsgrad wieder zu, der Anstieg stagnierte im November kurzzeitig und stieg dann wieder bis Heiligabend an. Zwei Wochen vor der Stagnation, also vor dem verstärkten Anstieg, wurde der zweite Lockdown ausgerufen, welcher millionen Menschen dazu zwang, sich ausschließlich im privaten Rahmen zu bewegen.

Während der drei Weihnachtsfeiertage gab es kurzzeitig Lockerungen der Kontaktsperren, Millionen Menschen besuchten sich und begingen die Feiertage miteinander. Der Zeitpunkt millionenfacher Kontaktaufnahmen war der Umkehrpunkt des Infektionsgeschehens, ab da sanken die Werte über mehr als acht Wochen.

Ab Februar 2021 stiegen sie wieder an. Als Ende März allgemeine Testpflichten eingeführt wurden und damit Millionen an Menschen in Quarantäne, und damit in Kontaktverbot, versetzt wurden, war der Anstieg bereits abgeschwächt.

Seit Juli 2021 veröffentlicht das Robert-Koch-Institut nur noch die Anzahl positiver Testergebnisse, nicht mehr die Zahl der durchgeführten Tests. Deshalb kann für den Zeitraum ab Juli 2021 keine Aussage mehr über das Infektionsgeschehen mehr gemacht werden.

Die vorliegenden Daten lassen keinen zeitlichen Zusammenhang zwischen Anzahl und Intensität von Sozialkontakten und Infektionsgeschehen erkennen.

In regelmäßigen Abständen wurden die o.g. Daten zusätzlich als Graph dargestellt. Für die einzelnen Bundesländer wurden zwar keine Zahlen veröffentlicht, jedoch die Graphen.

Vergleicht man die Graphen der einzelnen Bundesländer untereinander und mit dem Graphen für ganz Deutschland, so zeigt sich, dass o.g. Infektionsgeschehen in allen Bundesländern nahezu identisch verlief. [2]

Die Bundesländer sind sehr unterschiedlich dicht besiedelt. In Berlin leben beispielsweise mehr als 4000 Menschen je Quadratkilometer, in Mecklenburg-Vorpommern sind es weniger 70 – um die zwei Extreme der Bevölkerungsdichte innerhalb Deutschlands als Beispiel heranzuziehen. In Berlin ist die U-Bahn ein vielgenutztes Verkehrsmittel, der Nahverkehr in Mecklenburg-Vorpommern spielt im Vergleich dazu eher eine untergeordnete Rolle. In Berlin gibt es sehr viel größere Betriebe, Institutionen und Einrichtungen des Einzelhandels als in Mecklenburg-Vorpommern. Der Anteil an Menschen die in großen Häusern lebt und sich nicht nur das Treppenhaus sondern auch den Fahrstuhl teilt, ist in Berlin unvergleichlich größer. Diese Beispiele verdeutlichen, dass Bevölkerungsdichte und Direktkontakte, insbesondere durch Zfallsbegegnungen, einander bedingen.

Es lässt sich also festhalten, dass trotz der sehr unterschiedlichen Kontaktintensität, als Folge der Dichte des Zusammenlebens, kein Unterschied im Verlauf des Durchseuchungsgrades zu erkennen ist.

Fazit:

Weder zeitlich noch räumlich lassen die Daten des Robert-Koch-Instituts einen Zusammenhang zwischen Direktkontakten und Infektionsgeschehen erkennen. Mikrobiologische Ansteckung, d.h. Übertragung von Erregern von einem Lebewesen auf ein anderes, ist jedoch von diesen abhängig. Die Aussage, dass Corona ansteckend ist, kann daher als widerlegt angesehen werden.

Die Ursache für das Auftreten von, als Viren interpretierten, Partikeln ist demnach nicht außerhalb sondern in den Lebewesen selbst zu suchen. Analog zu meinem Beitrag Mikrobe und Symptom – eine kausale Beziehung?, in dem ich aufgezeigt habe, dass Mikroben offensichtlich nicht Ursache von Krankheitssymptomen sind, drängt sich die Frage danach, was Viren sind und welche Rolle sie spielen förmlich auf.

Quellen

[1] https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Gesamt.html

[2] Täglicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 vom 10.03.2021, verfügbar siehe [1]